Handhabungstipp — KraftstoffGültig für: Allgemein |
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Allgemeines
Kraftstoffe unterliegen wie alle Stoffe und chemischen Zusammensetzungen den natürlichen Begebenheiten der Umgebung. Im Kraftfahrzeugbereich beudet das für einen Kraftstoff, dass besonders große Temperaturunterschiede problematisch sind. Im Gegensatz zu Motorenbenzin ist besonders Diesel davon betroffen. Hier ergibt sich das Problem, dass bei Temperaturen unter einer bestimmten Grenze Bestandteile des Diesels, genauer gesagt Paraffine, ausflocken und sich so vom übrigen Kraftstoff trennen. Der Kraftstoff ist in diesem Fall unbrauchbar.
Als zweite Schwierigkeit ist da die hygroskopische Eigenschaft von Diesel. Das heisst, dass vom Diesel ca. 8% des Eigengewichts an Wasser aufgenommen werden kann. Bei Temperaturen unter 0°C friert das Wasser ein. Wie bei vielen Problemen gibt es die „bewährten“ Hausmittel, mit Hilfe derer man versucht die physikalischen und chemische Prozesse zu überlisten. Gegenspieler dieser Hausmittel ist die permanent fortschreitende Entwicklung in allen Bereichen. Immer komplexere Motoren werden entwickelt, um geltende und zukünftige Abgasnormen einhalten zu können und dabei noch Energie, also Kraftstoff, zu sparen. Die Motoren von heute sind bereits hoch empfindliche Maschinen, die mit den Motoren von vor 20 oder 30 Jahren nichts mehr gemein haben.
Dem entgegenwirken kann man durch die Beigabe von Additiven; das geschieht bereits in der Raffinerie oder bei der Abfüllung. Somit hat der Kunde keine Notwendigkeit sich um derartige Arbeitsschritte zu kümmern. Je nach Jahreszeit bzw. Jahresabschnitt wird die Zusammensaetzung an die zu erwartenden Wetterverhältnisse angepasst. Das ist gesetzlich geregelt. Somit sind die Hersteller von Kraftstoffen an eine gesetzliche Grenze gebunden, die allerdings in den meisten Fällen übertroffen wird. Besonders die Premiummarken sind hier zu nennen.
Aus früheren Zeiten, aber auch heute noch wird in den betreffenden kalten Monaten Winterdiesel explizit angeboten. Mancher Orts soll sogar von einem höheren Preis gegenüber dem „normalen“ Diesel gesprochen werden. Allerdings ist die Zusammensetzung heute eine durchweg andere als es früher der Fall war. Die oben angesprochene filigrane Technik, lässt einfache Mittel in den meisten Fällen nicht mehr zu. Bemühen Sie das Bedienungshandbuch eines älteren Fahrzeugs, so wird für die kalten Monate die Beigabe von bis zu 20% Normalbenzin angeraten. Diese Maßnahme birgt Gefahren und darf nur bei solch älteren Fahrzeugen durchgeführt werden. Allerdings ist bei den heutigen verfügbaren Kraftstoffen davon abzuraten, da hiermit schon gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt werden.
Auch ist von der eigenen Beigabe von Additiven und „Kraftstoffverbesserern“ abzuraten. Diese haben oftmals den Nachteil, dass sie sich erst ab einer Temperatur von ca. 20°C optimal mit dem Diesel vermischen. Je kälter der Diesel ist, desto schlechter ist die Durchmischung und der Nutzen ist gleich Null. Darüber hinaus kann bei Premiumkraftstoffen oder dem „normalen“ Winterdiesel eine Beimischung zu unerwünschten Effekten führen, da diese Sorten bereits mit entsprechenden Mitteln vorbehandelt sind. Im schlimmsten Fall wird die Kraftstoffqualität erheblich herabgesetzt.
Zusammenfassung
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Spezifikationen
- Kraftstoffe sind genormte Erzeugnisse der chemischen Industrie
- Kraftstoffe werden in Absprache mit Motorenherstellern entwickelt
- Bei Kälte ist bei Diesel die Filtrierbarkeitsgrenze (Cold Filter Plugging Point ⇒ CFPP) maßgeblich
- Premiumkraftstoffe unterschreiten den CFPP und erfüllen somit das gesamte Jahr hindurch strengere Normen als vorgegeben
- Winterdiesel wird in der Regel mit einem CFPP 2°C unter Norm angeboten
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Zugaben
- Vermeiden Sie Zugaben jeglicher Art
- Motorenbenzin darf nicht mit Diesel vermischt werden
- Fahrzeuge, die mit einer Common-Rail- oder Pumpe-Düse-Einspritzanlage ausgerüstet sind, dürfen keines Falls mit Anteilen von Motorenbenzin betrieben werden. Hier gilt auch bei einer Falschbetankung, dass der Motor keines Falls gestartet werden darf.
- Nutzen Sie keine Fließverbesserer; diese können nachteilige bis negativ gegenteilige Effekte hervorrufen.
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