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Baby-Schlafenszeit: Bei den Eltern oder im eigenen Bettchen?
Möchten Sie, dass Ihr Baby bei Ihnen im Bett schläft? Wir nennen Ihnen das Für und Wider. (Einfach klicken zum Vergrößern).In vielen Kulturen war es ganz natürlich, dass das eigene Kind sehr eng bei der Mutter schläft und auch nachts nie von ihrer Seite weicht. In der modernen westlichen Welt ist es hingegen normal, dass das Kind in seinem eigenen Bettchen schläft und sich dort in der Regel auch wohlfühlt. Aber was ist zu tun, wenn das eigene Kind partout nicht im eigenen Bett schlafen möchte? Zunächst sollten Sie sich in solch einem Fall die ganz banale Frage stellen: Woran kann es liegen? Um dies herauszufinden, sollten Sie das Zimmer Ihres Babys zunächst genau unter die Lupe nehmen. Vielleicht entsteht ja in der Dunkelheit über dem Bettchen ein furchterregender Schatten, den Sie bisher einfach nicht bemerkt haben? Derartige Probleme sind schnell und leicht behoben.
Was für das Baby im Elternbett spricht
Vor allem für Väter, welche Ihre Kinder auf Grund der Arbeit oft den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen, ist das sogenannte "Co-Sleeping" eine gute Möglichkeit mehr Zeit mit Ihrem Baby zu verbringen. Dies ist natürlich äußerst förderlich für die Mutter-Kind- und die Vater-Kind-Bindung. Außerdem bekommen Mütter, deren Kind bei Ihnen im Bett schläft nachweislich mehr Schlaf, da diese seltener aufwachen und ebenso schneller wieder einschlafen. Jedoch lässt sich dies natürlich nicht pauschalisieren, da jedes Baby unterschiedlich ist. Neben den vielen Experten, welche sich deutlich gegen das Familienbett aussprechen, gibt es auch viele Befürworter dessen. Sie argumentieren damit, dass Eltern so eine bessere Kontrolle über das Kind haben und somit bei Problemen schneller reagieren können. Außerdem wird durch das enge beieinander schlafen oft ein gemeinsamer Schlafrhythmus erreicht, der wiederum dem Schlaf der Eltern zugutekommen kann. Allerdings sollten Sie zur Sicherheit Ihres Babys einige Faktoren beachten, wenn Sie es in Ihrem Bettchen schlafen lassen wollen, welche wir Ihnen nachfolgend erläutern.
- Entfernen Sie unnötige Zierkissen aus Ihrem Bett. Behalten Sie nur Ihr eigenes Kissen und sorgen Sie dafür, dass weder Kissen noch Decken in der Nähe des Babygesichtes liegen.
- Ihr Bett sollte keine tiefen Rillen an den Seiten zwischen Matratze und Bettgestell aufweisen, in die Ihr Baby reinfallen könnte.
- Eltern, welche rauchen, Alkohol konsumiert haben oder Drogen nehmen/genommen haben, sollten Ihr Baby auf keinen Fall mit ins Bett nehmen.
- Wenn Sie einen sehr tiefen Schlaf besitzen, sollten Sie Ihr Baby lieber nicht mit in Ihr Bett nehmen, da die Gefahr besteht, dass sie sich auf das Kind rollen ohne es zu merken und auch ein mögliches schreien nicht mitbekommen.
- Um zu verhindern, dass Ihr Kind sich dreht und aus diesem Grund unter die Decke gerät, sollten Sie es durch eine kleine Kissenrolle im Rücken abstützen.
Das Kind im eigenen Schlafzimmerbett: Unterschätztes Risiko?
Ein gemeinsames Nickerchen am Nachmittag stärkt ebenso die Bindung und ist sicherer für Ihr Baby.Einige Eltern lassen ihr Kind gelegentlich oder sogar ständig im eigenen Schlafzimmerbett schlafen. Unter Umständen kann dies aber böse Folgen haben: Besonders in weichen Betten mit dicken Decken und Kissen besteht die Gefahr, dass das Baby erstickt. Auch wenn es junge Mütter als praktisch ansehen, das eigene Baby beim Schlafen neben sich zu haben, um es nachts bequem stillen zu können, sollten sie diese Gefahr nicht unter allen Umständen riskieren. Im eigenen Bettchen schläft das Kind in der Regel nicht nur gut, sondern auch sehr sicher.
Für viele Ärzte überwiegen die vielen Gefahren, die mit dem Kind im Elternbett einhergehen. Das Kind könnte, neben der bereits genannten Erstickungsgefahr auch überhitzen, vom Bett herunterfallen oder durch einen der Elternteile erdrückt werden. Außerdem sind manche Babys auch einfach bessere Alleinschläfer, da Sie sich durch die Geräusche und Bewegungen der Eltern gestört fühlen. Für Babys, welche mit einem sehr geringen Gewicht geboren wurden sowie Frühgeborene wird das "Co-Sleeping" als besonders risikoreich eingestuft. Hier sollten Sie auf jeden Fall vorerst auf das Familienbettchen verzichten. Eine besonders gute Alternative, wenn Sie Ihr Baby trotz der Gefahren so nah wie möglich bei sich haben wollen, ist das Anstellbett. Dabei handelt es sich um ein Beistellbett bei dem eine Seite abgenommen werden kann, sodass Sie das Bett direkt mit Ihrer Matratze verbinden können.
Gesunder Schlaf setzt die passende Umgebung voraus
Es kann vorkommen, dass Eltern ihr Kind zum Schlafen ins Bettchen legen und schon wenige Minuten später durch einen Schrei erneut ins Zimmer gerufen werden. Sofern dies häufig passiert, gibt es dafür in der Regel auch einen plausiblen Grund. Ist die Zimmertemperatur vielleicht zu hoch? Ein angenehmes Schlafklima ist leicht kühl und sollte durch viel Frischluft kurz vor dem Zubettgehen erzeugt werden. Vielleicht hat Ihr Kind im Dunkeln auch einfach nur ein wenig Angst. In solchen Fällen kann es sich lohnen, ein simples Nachtlicht zu installieren, das gewährleistet, dass Ihr Kind weiß, dass es sich in der gewohnten Umgebung befindet. Auch Leuchtsterne oder ein schwach leuchtendes Mobile über dem Kinderbettchen geben Babys ein Stück Geborgenheit im Dunkeln.
Einige Kinder mögen es auch, wenn die Tür einfach nur einen kleinen Spalt offenbleibt, weil Sie einfach besser einschlafen können, wenn sie im Hintergrund das leise Gemurmel von Mama und Papa aus dem Wohnzimmer hören. Viele Hebammen und Kinderärzte empfehlen außerdem einen Schlafsack zu verwenden, da dieser nicht über das Gesicht Ihres Kindes rutschen kann und sich viele Kinder in der wohligen Wärme des Schlafsacks geborgener fühlen. Schnullerketten haben übrigens nichts im Bett zu suchen, da hier die Gefahr besteht, dass sich Ihr Kind damit stranguliert.
Die richtige Matratze und wohlige Kuschelatmosphäre
Wenn Sie ein Mensch sind, der sich von nahezu nichts wecken lässt, lassen Sie Ihr Baby lieber im eigenen Bett.Unter Umständen empfindet Ihr Kind die eigene Matratze als unangenehm oder hat einfach zu wenig zum Kuscheln in seinem Bettchen. Prüfen Sie daher genau, ob die Matratze durchgelegen ist. Oder aber, Sie spendieren Ihrem Kind ein paar Kuschelkissen und Plüschtiere, damit es in seinem Bettchen ein wenig Gesellschaft hat. Diese sollten Sie allerdings, wenn Sie den Raum verlassen oder sich selbst schlafen legen, aus dem Bettchen entfernen. Natürlich heißt dies nicht, dass Kuscheln mit den Eltern nicht auch dazugehört. Damit Ihr Kind nachts unter keinem "Kuschelentzug" leidet, verlegen Sie diese Kuschelzeiten doch einfach auf die frühen Morgenstunden oder kuscheln sie kurz vor dem Schlafengehen. Gerade nach dem abendlichen Baden haben viele Babys es gern, ein wenig bei Mama oder Papa in den Armen zu liegen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es keine klare Antwort auf die Frage gibt, ob das Kind im eigenen Bettchen schlafen sollte oder bei den Eltern. Diese Entscheidung liegt ganz bei Ihnen selbst. Sie müssen die möglichen Risiken sowie die Vorteile abwägen. Ausnahmen bilden hierbei Babys, welche zu wenig Gewicht aufweisen und Frühgeburten. Diese dürfen unter keinen Umständen bei Ihnen im Bett schlafen. Eine gute Möglichkeit um die beiden Varianten miteinander zu kombinieren, ist das genannte Anstell-/Beistellbettchen. Am allerwichtigsten ist es aber sowieso, die Bedürfnisse des Babys bei der Entscheidung miteinzubeziehen. Testen Sie also auch, wie Ihr eigenes Kind am besten schlafen kann, um die für Sie passende Lösung zu finden.
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