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Die Lotterie - ihre Geschichte und was sie so beliebt macht
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Aus allen sozialen Schichten nehmen Menschen fast jeden Alters gelegentlich oder regelmäßig an einer Lotterie teil. Dabei spielt mit Sicherheit der Wunsch auf einen Hauptgewinn und den daraus entstehenden Möglichkeiten eine bedeutende Rolle. Wichtig scheint aber auch die Beeinflussung des Alltags durch das positive Gefühl von Hoffnung zu sein. Das Bewusstsein, durch Lotterieeinnahmen indirekt hilfreich an gesellschaftlicher Entwicklung teilzuhaben, dürfte eine eher untergeordnete Bedeutung haben.
Die Entstehungsgeschichte der Lotterien
Der Begriff Lotto ist aus der italienischen Sprache abgeleitet und bedeutet Schicksal, Anteil, Los. Die weltweit erste Lotterie fand 1575 in Genua statt. Im Rahmen des damaligen Auswahlverfahrens zur Bestimmung der Stadträte wurden auf Zettel geschriebene Kandidatennamen aus einer Lostrommel gezogen. Die glücklichen Gewinner durften danach maßgeblich die Geschicke der Stadt bestimmen. Das Interesse der Bevölkerung am Ausgang dieses Losverfahrens war erheblich und daher boten Geschäftsleute Wetten auf die Ergebnisse an. Aus den Namen der Kandidaten wurden in der Folge Ziffern: Das erste Zahlenlotto war entstanden. Die hohen Gewinne, die kaum eine Reduzierung durch Kosten erfuhren, wurden durch die Herrschenden begehrt. Die private Durchführung des Lotteriespiels und gewinnerzielender Wetten wurde verboten. Dieses Recht stand nur noch den Herrschenden zu. Die Wurzeln für das staatliche Glücksspielmonopol reichen also sehr weit zurück.
Weltweite Verbreitung
Von Italien ausgehend verbreitete sich diese raffinierte und äußerst gewinnbringende Geschäftsidee schnell im europäischen Raum. Die erste Lotterie in England fand am 11.01.1569 in London statt. In Deutschland hielt das Interesse am Lotteriespiel etwas später Einzug. Die erste Lotterie wurde 1614 in Hamburg durchgeführt. In Holland lachte das Lotterieglück regelmäßig ab 1695 in den größeren Städten. In Deutschland entstanden im Verlauf der weiteren Entwicklung immer mehr Landeslotterien. Diese schlossen sich 1955 zusammen und bildeten den Deutschen Lottoblock. Am 09.10.1955 erfolgte die erste Ziehung "6 aus 49". Mittlerweile werden weltweit Lotterien veranstaltet. Es finden auch länderübergreifende Gewinnspiele statt. Die Lotterie „EuroMillionen“ wird von vielen europäischen Ländern gemeinsamen durchgeführt. Deutschland ist hieran noch nicht beteiligt. Sehr bekannte Lotterien sind außerdem die Weihnachtslotterie in Spanien, die USA-Lotterie „Powerball“ oder die „UK National Lottery“ in England. Den bisher weltweit höchsten Einzelgewinn erzielten 2006 acht Spieler einer Tippgemeinschaft bei der Lotterie „Powerball“ mit 365 Millionen US-Dollar. Den höchsten Gewinn auf europäischer Ebene erzielte mit 190 Millionen Euro ein britisches Ehepaar 2012 bei der Lotterie „EuroMillionen“.
Varianten des Lotteriespiels
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Eine häufig verbreitete Lotterieform ist das Zahlenlotto. Hierbei werden mit Zahlen beschriftete Kugeln aus Holz, Kunststoff oder Metall in eine Trommel eingegeben. In Deutschland werden aus einer Lostrommel regelmäßig mittwochs und samstags 6 aus 49 Kugeln mit einer Zusatzzahl und einer Superzahl gezogen. Ebenfalls werden die Zahlen für die Gewinnspiele Spiel 77 und Super 6 ermittelt. Außer der Mitspielchance für einzelne Personen wird die Lotterieteilnahme von Spielgemeinschaften praktiziert. Neben der privaten Organisation besteht auch die Möglichkeit, sich über kommerzielle Anbieter am gemeinschaftlichen Spiel zu beteiligen. Dabei findet in der Regel eine Kombination von Systemscheinen Anwendung. Seit einiger Zeit ist auch eine Teilnahme an einer Reihe von Lotteriespielen mittels Internet möglich. Im Internet kann man sich auch über verschiedene Gewinnmöglichkeiten informieren. Ein möglicher Gewinn ist auch eine monatliche Rentenzahlung in einer beträchtlichen Höhe. Freitags werden in Helsinki die Gewinnzahlen für die Lotterie "Eurojackpot" gezogen. An diesem Lotteriespiel ist auch Deutschland beteiligt. Der Verkauf von Gewinnlosen mit mehrstelligen Zahlen ist auch eine beliebte Lotterieform. Eine bekannte Lotterie ist die Klassenlotterie. Hierbei können ganze oder zum geringeren Verkaufspreis auch geteilte Lose erworben werden. Gewinnauslosungen werden in vielen gesellschaftlichen und geschäftlichen Bereichen durchgeführt. Von der Neueröffnung eines großen Verkaufsladens bis zur Weihnachtsfeier eines Sportvereines sind viele Anlässe denkbar. Dabei kommen Geld- oder Sachpreise als Gewinne infrage. Diese Form der Verlosung wird oft als Tombola bezeichnet. In Deutschland ist zum Beispiel das SKL-Millionenspiel bekannt, an dem jedes Jahr wieder zahlreiche Menschen teilnehmen.
Lotterieeinnahmen zur Unterstützung staatlicher Aufgaben und sozialer Projekte
Die ersten staatlichen Lotterieeinnahmen in England wurden im 16. Jahrhundert zur Sanierung und zum Ausbau von Bauwerken und Verkehrsverbindungen verwendet. An diesem grundsätzlichen Verwendungszweck hat sich bis heute international kaum etwas geändert. Unter Berücksichtigung der jeweiligen staatlichen Haushaltslage erfolgt die Gewinnverwendung. Die Gewinne der Lotterien "Aktion Mensch" und "Ein Platz an der Sonne" werden an gemeinnützige Träger abgeführt. Der bestimmungsgemäße Einsatz dieser Geldmittel wird kontrolliert.
Die Beliebtheit von Lotterien als gesellschaftliches Phänomen
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Lotterien sind aus dem gesellschaftlichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Das Gleiche gilt für das staatliche Einnahmeinteresse. Trotz der Erkenntnis, dass es nur wenig wahrscheinlich ist, den Hauptgewinn zu erzielen, verbindet die Gewinnhoffnung viele Millionen Menschen weltweit. Mit einem hohen Gewinn werden Träume in Verbindung gebracht, die sich ansonsten nicht erfüllen könnten. Für den einen kann dies eine faszinierende Urlaubsreise sein, für den anderen ein toller Sportwagen. Es herrscht die Meinung: Wer nicht teilnimmt, kann auch nichts gewinnen. Wer keine Chance hat, darf auch nicht hoffen. Auf dieser Einstellungsbasis entwickelt sich für viele Menschen eine hoffnungsvolle Vorfreude auf bevorstehende Auslosungen. Dabei spielt es auch eine Rolle, dass neben dem Hauptgewinn regelmäßig auch noch weitere Gewinnchancen existieren. Von Interesse ist außerdem der Umstand, dass bereits mit geringen Spieleinsätzen gewonnen werden kann. Persönliche Glückszahlen oder Daten wie Geburtstage werden bevorzugt im Lotteriespiel eingesetzt. Das ewige Streben nach Unabhängigkeit und finanzieller Freiheit ist weit verbreitet. Der Reiz des Glückspiels begründet sich in dieser Erkenntnis.
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