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Hundekauf: Rassehund oder Mischling?Mischlinge gelten im Vergleich zu Rassehunden als überaus robust. Wahrheit oder Mythos?
Augen auf beim Hundekauf: Damit sich das Zusammenleben von Hund und Mensch auf Dauer harmonisch gestaltet, müssen Hundehalter beim Kauf einige Aspekte abwägen. Züchter oder Tierheim, Männlein oder Weiblein, Welpe oder Senior, Rassehund oder Mischling? Rassehunde und Mischlinge haben jeweils ihre Vor- und Nachteile – lesen Sie mehr im folgenden Ratgeber.
Verbreitete Klischees
Hinsichtlich der Frage Rassehund oder Mischling existieren ebenso viele klischeebehaftete Antworten, wie es bei der Frage Rüde oder Hündin der Fall ist. Im Volksmund ist die Ansicht verbreitet, dass Mischlinge wesentlich krankheitsunanfälliger wären als Rassehunde. Hier gilt es einen wesentlichen Punkt zu präzisieren: Korrekt ist, dass Rassehunde häufig an rassespezifischen Krankheiten leiden – Experten sprechen hierbei von einer sogenannten Rassedisposition, d. h. der Veranlagung einer Rasse, bestimmte Krankheiten auszubilden. Abseits dessen belegen aktuelle Studien, dass Mischlinge nicht weniger tierärztliche Hilfe benötigen als Rassehunde.
Rassehunde vs. Mischlinge
Sind Rassedispositionen bekannt, legen seriöse bzw. verantwortungsbewusste Züchter hierauf ein besonderes Augenmerk, sodass die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Krankheit verringert wird. Theoretisch können auch Mischlinge an diesen Krankheiten leiden – ein Mischling ist nur so gesund wie seine Vorfahren und trägt entsprechend die Rassedispositionen von Mutter und Vater in sich.
Rassehunde
Wer sich für einen Rassehund interessiert, kann sich im Vorfeld vielfältigste Informationen beschaffen und weiß letztlich, was im Groben auf ihn zukommt. Rasseportraits schlüsseln die wesentlichen Merkmale einer Rasse bis ins kleinste Detail auf: Am Anfang steht das optische Erscheinungsbild – bei einem Rassehund können Sie in etwa abschätzen, welche Größe der ausgewachsene Hund erreichen wird. Selbiges gilt für das Körpergewicht. Auch das reine Aussehen ist rassebedingt festgelegt, die Grundmerkmale sind bei jedem Hund der Rasse dieselben. Ebenso verhält es sich mit den charakterlichen Wesenszügen, die sich zumeist aus dem ursprünglichen Gebrauchszweck der Rasse ableiten (Jagdhund etc.). Wer einen Rassehund bei einem seriösen Züchter kauft, muss entsprechende Preise zahlen – rechnen Sie mit etwa 1.000 Euro. Günstiger sind Hunde aus dem Tierheim oder Tierschutzbund. Meiden Sie Schnäppchen unseriöser Züchter!
Hybriden, wie der Labradoodle, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.Mischlinge
Wer sich einen Mischling anschaffen möchte, kann sich in Tierheimen, bei Tierschutz- organisationen oder in Kleinanzeigen umschauen. Sie können sich den Kauf eines Mischlingswelpens wie den Kauf eines Überraschungseis vorstellen: Niemand kann Ihnen sagen, wie groß der ausgewachsene Hund sein wird, welche optischen Merkmale der Eltern dominieren werden usw. Oftmals wissen Käufer nicht einmal, welche Rassen beteiligt waren. Für Mischlingswürfe existieren keine Vorschriften, die Eltern werden im Vorfeld der Verpaarung nicht untersucht. Folglich ist bei Mischlingshunden die Gefahr, einen Hund mit erblich bedingten Krankheiten zu erhalten, umso höher. Es gibt keinen Stammbaum, dafür ein in der Regel einzigartiges Aussehen, was Größe, Kopfform und Fellfarbe anbelangt. Auch bewusst gepaarte Rassen, die sogenannten „Hybriden“ oder auch „Designer Dogs“ gelten als Mischlinge. Populär sind Labradoodle (Labrador + Pudel), Golden Doodle (Golden Retriever + Pudel), Puggle (Beagle + Mops), Schnoodle (Schnauzer + Pudel), Yorkteser (Yorkshire Terrier + Malteser) und Jackhuahua (Jack Russell Terrier + Chihuahua).
Fazit
Wer von vornherein konkrete Erwartungen hinsichtlich bestimmter Merkmale oder Fähigkeiten des Hundes hat, ist mit einem Rassehund sehr gut beraten. Die Auswahl ist hier riesig: groß vs. klein, langhaarig vs. kurzhaarig, temperamentvoll vs. ruhig usw. Wer ausschließlich einen Weggefährten sucht, sollte den Mischling wählen. In den seltensten Fällen wissen Sie bei diesem Hund etwas über seine Vorfahren, seine Entwicklung ist schwer vorherzusagen und wird Sie evtl. überraschen. Wägen Sie die Möglichkeiten ab und überlegen Sie, welche Hunderasse Ihren Bedürfnissen entspricht!
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21.11.2024
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