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Norwich Terrier Rasseportrait: Charakter, Aussehen und Zucht
Aufgrund der Tatsache, dass der Norwich Terrier eigentlich als Arbeitshund gezüchtet wurde, verfügt er auch heute noch über einen starken Bewegungsdrang und gilt als sehr aktiv. Gleichzeitig ist er aber auch ein guter Familienhund, da er nicht nur gut mit Kindern umgeht, sondern auch immer für einen Ausflug bereit ist.
Kurzinfo:
Ursprungsland | Großbritannien |
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Fellfarben | Braun, Grizzle, Schwarz, Rot, Weizenfarben |
Lebenserwartung | 12 - 14 Jahre |
Gewicht | 5,0 bis 5,5 kg |
Widerristhöhe | 24 bis 25,5 cm |
Besonderheiten | Sehr aktive Familienhunde mit Jagdtrieb |
FCI-Standard | Nr. 272, Gruppe 3, Sektion 2 |

Wesen des Norwich Terrier
Familienhund
Trotz der Tatsache, dass der Norwich Terrier eigentlich als Jagdhund gezüchtet wurde, hat er ein freundliches, aufgeschlossenes und fröhliches Wesen. In Kombination mit der Tatsache, dass er sich hervorragend mit Kindern versteht und in Gruppen wohlfühlt, eignet er sich deshalb sehr gut als Familienhund. Dabei sind konkrete Bezugspersonen für den Terrier sehr wichtig. Aufgrund seines Charakters braucht er viel Gesellschaft und sollte am Tag nur wenige Stunden allein gelassen werden. Es ist auch meist kein Problem, wenn Du den kleinen Terrier mit in den Urlaub nehmen willst. Viele Besitzer von Ferienwohnungen und Hotels lassen Hunde dieser Größe durchaus zu.
Hunderasse mit Jagdinstinkt
Obwohl der Norwich Terrier ein guter Familienhund ist, sind seine Jagdtriebe immer noch aktiv. So schlägt er beispielsweise an, wenn fremde Personen das Grundstück betreten, was ihn zu einem guten Wachhund macht. Ständiges Kläffen müssen Besitzer jedoch nicht befürchten. Allerdings solltest Du bei Spaziergängen oder im Garten immer ein Auge auf den Hund haben, da er sich immer noch gern auf die Jagd begibt. Auch Katzen können dabei durchaus zu seinen Zielen gehören, wenn er zuvor nicht an ein Zusammenleben mit ihnen gewöhnt wurde.
Treuer Begleiter
Der Norwich Terrier ist ein treuer Hund, der immer die Nähe zu Dir suchen wird und regelmäßige Streicheleinheiten und Liebe benötigt. Der Hund ist gut im Umgang mit anderen Menschen, Kindern und Tieren, im Auge sollte er aber trotzdem behalten werden.
Haltung und Erziehung
Haltung

Norwich Terrier sind grundsätzlich eher Wohnungshunde. Auch wenn ein Garten generell nie schaden kann, wenn Du Dir einen Hund zulegst, ist der Norwich kein Hund, der bei Wind und Wetter unter freiem Himmel leben sollte. Bewegung ist jedoch trotzdem ein wichtiger Faktor im Alltag des Hundes und sollte keinesfalls unterschätzen werden. Gerade ältere Menschen sollten sich vor diesem Hintergrund überlegen, ob sie noch rüstig genug für einen aktiven Hund wie den Norwich Terrier sind.
Außerdem braucht der Norwich Terrier immer Gesellschaft. Es sollte daher vermieden werden, ihn in der Wohnung alleine zu lassen.
Erziehung
Die Erziehung eines kleinen Terriers ist mit einer konsequenten Hand meist kein Problem, was ihn auch für Hundeanfänger interessant macht. Norwich Terrier wollen ihre Besitzer zufriedenstellen und glücklich machen und neigen eher selten dazu, sich gegen die Rangordnung zu stellen. Auch mit anderen Hunden und Menschen kommen sie in der Regel gut klar, besonders wenn sie in jungen Jahren gut sozialisiert wurden. Komplette Engel sind sie allerdings auch nicht, was vor allem an ihrem Taten- und Erkundungsdrang liegt. Um für eine ausreichende Auslastung zu sorgen, kann sich Hundesport anbieten. Norwich Terrier sind sehr lernfreudig und lassen sich gern kleine Tricks beibringen. Auch ausgiebige Spaziergänge und Spielrunden sollten zum Alltag gehören.
Pflege und Ernährung des kleinen Terriers
Fellpflege
Ein wichtiger Aspekt bei der Haltung von Norwich Terriern ist die Fellpflege. Terrier haben keinen normalen Fellwechsel, was bedeutet, dass abgestorbene Haare nicht ausfallen. Dies mag für die Sauberkeit der Wohnung durchaus von Vorteil sein, für Dich als Halter heißt dies aber, dass die Haare von Dir entfernt werden müssen. Dabei geht es wohlgemerkt nicht einfach darum, das gesamte Fell mit einer Schere zu kürzen. Die Haare müssen getrimmt werden, was bedeutet, dass Du nur die alten Haare aus dem Fell ziehst. Dies muss durchaus regelmäßig passieren, andernfalls kann es zu Hautirritationen kommen. Regelmäßige Bäder sind dagegen in der Regel nicht notwendig. Für die Sauberkeit reicht meist Bürsten aus. Nur wenn der Hund sich extrem im Dreck oder Schlamm gewälzt hat, kann ein Bad unumgänglich sein.
Ernährung

Bei der Ernährung eines Norwich Terriers ist vor allem Fleisch sehr wichtig. Getreide kann dagegen vernachlässigt werden und sollte im Hundefutter möglichst nicht enthalten sein. Dafür sind natürliche Vitamine und Mineralstoffe von großer Bedeutung. Idealerweise wird ein Hundefutter genutzt, das einen Fleischanteil von 65 oder mehr Prozent hat. Die konkrete Menge hängt dabei von dem jeweiligen Tier aber auch vom Alter ab. Jungtiere müssen bis zu vier Mal am Tag gefüttert werden, bei ausgewachsenen Terriern reichen meist zwei Mahlzeiten aus. Wichtig ist, dass der Hund regelmäßig gewogen wird, um sicherzustellen, dass er genug Futter erhält beziehungsweise nicht überfüttert wird.
Gesundheitsfragen rund um den Norwich Terrier
Wie bei vielen anderen Hunderassen auch gibt es bei dem Norwich Terrier ein paar gesundheitliche Aspekte, die Du im Auge behalten solltest. So besteht bei manchen Linien die Gefahr, dass sie zu epileptischen Anfällen neigen. Und auch das Obere-Luftweg-Syndrom ist ein bekanntes Problem, das den kleinen Terrier heimsuchen kann. Besonders wenn dieses in einer schweren Form vorliegt, kann es zu Schädigungen des Kehlkopfes und der Luftröhre kommen.
In beiden Fällen sollten sich Interessenten vor einem Kauf mit dem Züchter unterhalten. So haben viele Züchter in den vergangenen Jahren Bemühungen unternommen, um die Anfälligkeit für Epilepsie zu reduzieren. Im Falle des Oberen-Luftweg-Syndroms werden zudem meist Untersuchungen bei den Elterntieren vorgenommen, um sicherzustellen, dass diese unbedenklich sind. Gute Züchter können die entsprechenden Untersuchungen mit einem Nachweis vom Tierarzt belegen. Grundsätzlich gehören aber auch jährliche Routineuntersuchungen bei einem Norwich Terrier zu den Aufgaben, die jeder Besitzer im Auge behalten sollte, um so mögliche Krankheiten oder Risiken zeitnah zu erkennen.
Herkunft des Norwich Terriers
Wie der Name bereits verrät, stammt der Norwich Terrier ursprünglich aus England, genauer gesagt aus dem Südosten des Landes. Seine Herkunft teilt er sich dabei mit dem Norfolk Terrier. Beide Hunderassen wurden ursprünglich als gleiche Rasse angesehen. Sie verbreiteten sich ab dem 19. Jahrhundert in England, wobei sie ihren Ursprung in der Grafschaft Norfolk mit der Hauptstadt Norwich haben.
Die kleinen Terrier waren beliebte Hunde für die Fuchs- und Dachsjagd. Zudem wurden sie auch im Kampf gegen Ratten eingesetzt. Die offizielle Anerkennung als eigene Rasse durch den britischen Kennel Club ließ allerdings trotzdem bis zum Jahr 1932 warten. Wohlgemerkt wurden der Norfolk und der Norwich Terrier dabei zunächst als selbe Rasse anerkannt. Erst 32 Jahre später wurde die heutige Trennung vorgenommen, die vor allem aus den unterschiedlichen Ohren resultierte. Während der Norwich Terrier stehende Ohren hat, hängen sie beim Norfolk Terrier.
Den passenden Norwich Terrier finden

Züchter
Die erste Anlaufstelle für einen Norwich Terrier sind in der Regel Züchter. Hier solltest Du Dich im Vorfeld aber genau informieren. Ein guter Züchter gehört einem eingetragenen Verein an und erfüllt bestimmte Standards. Daher schadet es auch nie, sich im Vorfeld das Heim des Züchters, also praktisch den Zuchtort, sowie die Elterntiere zeigen zu lassen. Bei Norwich Terriern fallen die Würfe meist jedoch sehr klein aus und umfassen maximal zwei Welpen. Entsprechend lang kann daher auch die Wartezeit werden. Wer nicht warten will, findet im Norfolk Terrier eine Alternative, der vom Wesen und Aussehen fast identisch ist. Zudem können sich Mischlinge empfehlen, die es in einigen Varianten gibt.
Tierschutz
Neben Züchtern sind auch Tierschutzvereine und Tierheime eine Anlaufstelle für Norwich Terrier. In diesem Falle handelt es sich meist um ein erwachsenes Tier, das ein neues zu Hause sucht. Wichtig ist hier, dass Du Dich umfassend über die Herkunft informierst und auch nach möglichen Problemen oder Schwierigkeiten fragst. Besonders Anfängern können schwierige Hunde schnell einmal über den Kopf wachsen, was jedoch nicht bedeutet, dass sie nicht immer noch erzogen werden können. Der Aufwand ist nur etwas größer.
Beschreibung des Norwich Terriers (analog VDH)
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) legt bestimmte Regeln für die Hundezucht fest. Unter anderem sind in diesen Regeln das Aussehen, Gewicht und Fell definiert.
Allgemein | Einer der kleinsten Terrier. Kompakter Körper, mit kurzem Rücken und Hals und kurzen aber kraftvollen Hinterläufen. | |
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Kopf | Schädel | Leicht rund geformt, dabei weit auseinanderstehende und aufrechte Ohren. |
Fang | Ausgeprägter Stop. | |
Augen | Kleine runde Augen. | |
Hals |
Kurz und kräftig. |
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Körper | Kurzer Rücken. | |
Rute | Mäßige Länge und verfügt über einen kräftigen Ansatz. | |
Pfoten |
Runde, katzenähnliche Form. |
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Haarkleid | Haar | Dichtes Haar. Im Bereich vom Hals ist das Haar etwas länger und formt eine Art Mähne. Übermäßiges Trimmen ist unerwünscht. |
Farbe | Typische Schattierungen von rot, weizenfarben, schwarz mit lohfarben oder grizzle. |
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