Übersicht der Katzenrassen
Rasseportrait der Malteserkatze
Ursprung | Malta |
---|---|
Fellfarben | Blau-grau |
Besonderheiten | Sehr ruhige und anhängliche Rasse, kann an Leine und Geschirr gewöhnt werden |
Gewicht | 5 kg (Weibchen) / 7 kg (Männchen) |
Schulterhöhe | 25 - 32 cm |
Lebenserwartung | Bis zu 18 Jahre |
Rassestandard | CHA |
Mit ihrem fast schon aristokratisch anmutenden, eleganten Aussehen und der ruhigen, anhänglichen Art gewinnt die Malteserkatze die Herzen ihrer Menschen. Im Gegenzug verschenkt die sanft blaugrau schimmernde Schönheit ihr eigenes Herz ganz an ihren Menschen. Die Malteserkatze ist sehr menschenbezogen und kann gut als Einzelkatze gehalten werden. An die Leine gewöhnt, folgt sie ihrem Menschen gern auch außerhalb der Wohnung. Sie maunzt selten und verfügt generell über eine gedämpfte Stimme.
Körperbau und Aussehen
Unter dem samtweichen Fell der Malteserkatze sind starke, kräftige Muskeln versteckt. Mit ihrem schlanken Körperbau ist ihr Gang sehr geschmeidig und anmutig. Der schmale, leicht dreieckige Kopf und die hochstehenden aufmerksamen Ohren unterstreichen ihre elegante Körperform. Die gelben, mandelförmigen Augen geben der Malteserkatze einen wachen und aufmerksamen Gesichtsausdruck. Die Malteserkatze zählt mit 25 bis 32 Zentimetern Schulterhöhe zu den mittleren bis großen Katzen. Dabei sind die Männchen mit sechseinhalb bis sieben Kilogramm deutlich größer und schwerer, als die Weibchen mit nur viereinhalb bis fünf Kilogramm durchschnittlichem Körpergewicht.
In ihr glänzend blaugraues Doppelfell mischt sich das weiche Unterfell mit langen, eng anliegenden Haaren. Im Rassestandard darf ihre Fellfarbe zwischen hellem Silbergrau und dunklem Blaugrau schwanken, muss dabei aber einheitlich und ohne jegliche Tabby-Zeichnung bleiben.
Herkunft und Geschichte der Malteserkatze
Wurzeln der Malteserkatze
Der Urahn der Malteserkatze stammt aus Vorderasien. Wahrscheinlich kam dieser Vorfahr zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert mit den arabischen Eroberern nach Malta. Andere Quellen berichten davon, dass sie mit den Osmanen im 16. Jahrhundert auf die schroffe Felseninsel im Mittelmeer reiste. Jedenfalls waren die schönen, langhaarigen Tiere in der Region Angora, dem heutigen Ankara, in der Periode nach Süleyman I. als beliebte Hauskatzen bekannt.
Malteserkatze und Chartreux
Die seltene blaugraue Farbe der Malteserkatzen findet schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts in der Literatur Anerkennung. Etwa zur gleichen Zeit fanden neumodische Dampfschiffe Einzug in das Transportwesen und brachten die Malteserkatzen auf das europäische Festland und bis nach Amerika. Malta war als vorgelegene Insel im Mittelmeer für viele der weit reisenden Schiffe ein wichtiges Ziel, um Kohle und Frischwasser aufzuladen. Die moderne Zucht der Malteserkatze begann jedoch erst 1925 auf der Insel Belle-Île in Frankreich, unter dem Namen Chartreux durch die Geschwister Léger.
Eine ausgewachsene Malteserkatze hat goldene bis kupferfarbene Augen.Einfluss anderer Katzenrassen
Im Zweiten Weltkrieg sank die Zahl an Zuchttieren in Europa dramatisch. Zum Arterhalt wurden häufig British Kurzhaar und Perserkatzen eingekreuzt, was viele rassetypische Merkmale in den Hintergrund drängte. Bald erinnerte nur noch das typisch blaue Fell und die gelbe Augenfarbe an die Malteserkatze. Das führte 1970 im Züchterverband FIFé zu einer vorübergehenden Zusammenlegung aller blaugrauen Katzen der Rassen Chartreux und British Kurzhaar.
Die Malteserkatze heute
In Frankreich konnte sich jedoch eine Gruppe von ursprünglichen Chartreux-Katzen halten. So ist es nicht zuletzt den Zuchtanstrengungen von Jean Simonnet zu verdanken, dass die FIFé 1977 die Chartreux erneut als eigenständige Rasse mit eigenem Standard anerkannte. Seitdem erfreuen Malteserkatzen wieder ihre Züchter und Besitzer mit ihrer edlen Erscheinung, der hohen Intelligenz und ihren angenehmen Charaktereigenschaften.
Wesen und Charakter der Katze
Die Malteserkatze ist friedliebend und ruhig, miaut nur wenig und mit eher gedämpfter Stimme. Sie ist anhänglich und folgt ihrem Lieblingsmenschen wie ein Hund, ohne dabei aufdringlich zu werden. Katzen dieser Rasse gehen gern mit allen Menschen um und kommen mit Hunden und Kindern gleichermaßen zurecht. Gerne umgibt sie sich mit der Familie. Dabei beobachten sie lieber aus sicherem Abstand, als in die Hektik verwickelt zu sein. Wird ihr der Lärm zu viel, zieht sie sich in vertraute Gebiete zurück.
In ihren ersten Jahren sind junge Malteserkatzen typisch verspielt, frech und ausgesprochen findig. Das ist ein idealer Zeitpunkt, um den äußerst intelligenten Katzen das Apportieren oder das Gehen an der Leine beizubringen. Die Malteserkatze ist eine der wenigen Rassen, die diese Art der Interaktion mit ihren Menschen liebt. Überhaupt bindet sich die Malteserkatze gern an einen bestimmten Menschen, auch wenn sie gegenüber allen zwei- und vierbeinigen Familienmitgliedern freundlich gesinnt ist.
Haltung
Malteserkatzen sind pfiffig und haben ihren eigenen Kopf. Sie lassen sich gerne Kunststücke oder das Apportieren beibringen. Auch an Intelligenzspielzeug haben sie viel Freude. Während junge Malteserkätzchen gerne spielen und herumtollen, nimmt mit zunehmenden Alter der Hang zum Meditieren zu. Hier sind hochgelegene Ruheplätze gefragt und eine Umstellung der Diät, die der geringeren Bewegung gerecht wird.
Die Malteserkatze ist robust und widerstandsfähig. Sie kann gut als Freigänger gehalten werden, sofern in der Nachbarschaft keine vielbefahrenen Straßen zur Gefahr werden. Häufig umziehende Halter finden in der Malteserkatze einen dankbaren Begleiter, denn solange ihre Menschen in der Nähe sind, gewöhnt sie sich typischerweise rasch an fremde, neue Orte.
Pflege
Die Zucht der Malteserkatze gestaltet sich durch ihre Blutgruppe schwierig.Das Fell der Malteserkatze ist dicht aber recht pflegeleicht. Eine tägliche Fellpflege ist nicht notwendig. Meist reicht ein wöchentliches Durchkämmen mit Kamm und Bürste aus, um das schöne Doppelfell gepflegt und geschmeidig zu halten. Die Malteserkatze ist von Gendefekten verschont, wird bis zu 18 Jahre alt und neigt nicht zu Krankheiten.
Einzig zukünftige Züchter sollten vorsichtig sein und bei der Verpaarung ein Augenmerk auf die Blutgruppe beider geplanter Eltern richten. Durch die starke Verbreitung der Blutgruppe B unter Chartreux-Katzen haben diese eine starke Prädisposition für Feline Neonatale Isoerythrolyse, auf Englisch 'fading kitten syndrome' genannt, bei der es zu Blutgruppeninkompatibilität zwischen Mutterkatze und Welpen kommen kann. Diese Krankheit kann durch Kenntnis der Blutgruppen und richtiger Wahl der Elterntiere komplett vermieden werden.
Alles rund um die Zucht
Malteserkatzen sind gesundheitlich sehr robuste Tiere und doch relativ schwer zu züchten. Wie im Punkt Pflege erwähnt, liegt das an ihren Blutgruppen. Während 94% aller Katzen die Blutgruppe A tragen, sind reinrassige Malteserkatzen mehrheitlich zur gering verbreiteten Blutgruppe B gehörig. Bei nicht sorgfältig geplanten Verpaarungen können die in der Muttermilch enthaltene Antikörper dem Nachwuchs schaden. Gute Züchter nehmen vor der Paarung also stets Blutuntersuchungen der Elterntiere vor. Einem problemlosen Zuchterfolg steht dann nichts mehr im Wege.
Wenige Tage nach der Geburt sind die Augen der jungen Malteserkätzchen noch hellblau. Bis zum typischen Abgabealter von zehn bis zwölf Wochen verändert sich die Augenfarbe in Richtung Braun. Erst am Ende der ersten drei Lebensjahre darf mit der vollen Ausprägung der charakteristisch goldenen bis kupfernen Augenfarbe gerechnet werden.
Als Fehler in den Rassemerkmalen gelten nach oben gewölbte Nasen und grüne Einschläge in der Augenfarbe. Deck- und Unterhaare sollten stets eine ähnliche und gleichmäßige Färbung aufweisen, die auch bei Lichteinfall keine Tabby-Zeichnung im Fell zu erkennen gibt.
Katzenrassenstandard nach FIFé
Allgemein | Größe | Mittel bis groß |
---|---|---|
Gewicht | Männchen wiegen etwa 6,5 - 7,0 kg, Weibchen etwa 4,5 - 5,0 kg | |
Kopf | Form | Leicht dreieckiger, schmaler Kopf, nach oben breiter werdend; schmale Backen |
Nase | gerade Nase mit blaugrauem Nasenspiegel | |
Ohren | Form | Mittelgroße, hochstehende Ohren |
Platzierung | Eng beieinander liegend | |
Augen | Form | Mandelförmig, nicht zu rund |
Farbe | Lebhafte, tief goldene bis kupferfarbene Augen, ohne grüne Reflexe | |
Besonderheit | Augenfarbe bildet sich erst nach neun Monaten voll aus; bei Geburt ist die Farbe blau, mit zwölf Wochen meist braun | |
Körper | Struktur | Schlanker Körper mit elegantem Auftreten; muskulös mit breiter Brust |
Beine | Mittellange Beine, proportional zum kräftigen Körper passend | |
Pfoten | Große, runde Pfoten mit blaugrauen Ballen | |
Schwanz | Dünn und mittellang, in gleicher Fellfarbe wie der Körper | |
Fell | Struktur | Glänzend, dichtes Fell; kurzes, weiches Unterhaar, mischt sich mit anliegendem, langem Haar zum Doppelfell |
Farbe | Die einheitlich blaue Fellfarbe darf zwischen hellem Silberblaugrau bis dunklem Blaugrau variieren |
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