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Spartipps für den Alltag

Grafik Spartipps für den Alltag Mit einfachen Tricks kannst Du Dir viel Geld sparen. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Hast Du auch den Eindruck, dass Dein Gehalt für immer weniger Einkäufe und Spaß reicht? Dann bist Du in der Tat nicht alleine: Viele Verbraucherinnen und Verbraucher berichten von einer gefühlten Inflation, die aber nur sehr schwer in Zahlen oder einen fühlbaren Kaufkraftverlust zu fassen ist. Dabei ist interessant zu beobachten: Die Geldausgabe-Fallen lauern im Alltag. Erkunde mit uns am Besten gleich die Spartipps für den Alltag. Für mehr Kaufkraft bei nur sehr kleinem Bequemlichkeitsverlust.

Die Discounter-Falle: Wo günstig draufsteht ist nicht immer billig drin

Im Januar 2016 schlug ein sehr detaillierter, gründlich recherchierter Fernsehbericht des ZDF hohe Wellen. Die auch in den Printmedien abgedruckte Zusammenfassung war erstaunlich: Discounter verdienen ihr Image eigentlich nicht. Neben Fairness und den Arbeitsbedingungen verglich damals die ZDF-Redaktion einen Warenkorb aus "No Name"-Produkten und kam zum erstaunlichen Ergebnis: Im Durchschnitt schwankten die Gesamtpreise nur um einige wenige Prozent.

Wenn Du also günstig einkaufen möchtest, dann kannst Du im klassischen Vollsortimenter ein gleich gutes Einkaufsergebnis erzielen. Wenn Du dann die Fahrkosten und Fahrzeit zum oftmals auf der grünen Wiese gelegenen Discounter abziehst, dann ist der Supermarkt in der Nähe nicht nur schöner und bequemer. Sondern erstaunlicherweise auch billiger. Ein gefahrener Auto-Kilometer kostet laut übereinstimmenden Presseberichten und auch den Angaben der Automobilklubs mindestens 0,25 Euro - eher mehr. Lass also andere ruhig beim freudlosen Discounter einkaufen.

"Schiefe" Packungsgrößen: Wer nicht hinsieht, der verliert

Hast Du schon einmal eine 87 Gramm Tafel Schokolade gekauft, ist der Schokoriegel auch auf 41 Gramm geschrumpft oder sind in den Cornflakes plötzlich nur noch 375 Gramm. Wenn Du dies registriert hast, dann bist Du auf gutem Weg den zweiten unserer Spartipps umzusetzen: Seit einigen Jahren ist der Einzelhandel verpflichtet die Packungsgrößen in Grundpreise umzurechnen. Sehe deshalb bei Lebensmitteln auf den Preis pro 100 Gramm oder Kilo, bei Waschmitteln auf den Preis pro Waschladung. Du wirst über den enormen Preisunterschied staunen. Lasse die Hersteller also nicht mehr mit Deinem Geldbeutel Packungsgrößen-Karussel spielen und mit verdeckten Preiserhöhungen davonkomme.

Zeitschriften-Abos: Ein Begrüßungsgeschenk, das Geld kostet

Bild neues Smartphone Es muss nicht immer das neuste Modell sein - ältere Smartphones kosten mit Vertrag viel weniger.

In den Einkaufsstraßen der Städte, Einkaufszentren und in der Nähe von Verkehrsdrehscheiben lässt ich immer wieder das gleiche Vorgehen beobachten. Höfliche, sehr gut im Umgang mit Menschen geschulte Mitarbeiter verkaufen mehr oder weniger aggressiv Zeitungsabos. Diese sind 2 Wochen umsonst, vielleicht gibt es bei Lastschrift-Einzug noch einmal 2 Ausgaben dazu. Das Problem: Oft schließen Menschen Abonnements auch in der Aussicht auf ein sehr schönes Begrüßungsgeschenk ab. Und lesen die Zeitschrift oder Zeitung am Anfang und später nicht mehr.

Das erste Jahr vergeht sehr schnell und die Kündigung gerät in Vergessenheit. Und schon zahlst Du zwei Jahre lang eine Publikation, die Du gar nicht liest. Damit das nicht geschieht solltest Du alle diese Verträge schon ein bis zwei Monate nach Vertragsabschluss zum Ablauf des ersten Jahres kündigen. Dann müsste sich der Verlag um eine Verlängerung kümmern, Du musst nicht automatisch weiterlesen. Beachte auch Dein Widerrufsrecht, wenn Du Dich schon unmittelbar nach der Unterschrift ärgern solltest.

Achte auch darauf, ob das Jahresabo wirklich günstiger ist als der Einzeleinkauf. Bei einer führenden Fernsehzeitschrift (Einzelpreis 1,80 Euro) kostet das Jahresabo 106,60 Euro. Ist also teurer, obwohl Du Dich ein ganzes Jahr festlegst. Und die Ausgaben der Urlaubswochen vielleicht ungelesen wegwirfst.

Fitness- und Smartphone-Verträge sorgen für eine Monetenwanderung

Auch ein Vertrag für ein Fitnessstudio oder ein Smartphone kostet jede Menge Geld. Überdenke insbesondere den Vertragsabschluss beim Fitnessstudio, wenn Du beispielsweise dort nur im Winter trainieren und für den Sommer eine schöne Lauf- und Mountainbikestrecker hast. Das Fitnessstudio kann schon mal über 100 Euro pro Monat kosten, womit 1.200 Euro Kaufkraft im Jahr abfließen. Für vielleicht nur ein paar Besuche.

Ähnliches gilt für den Smartphone-Tarif: Muss es denn unbedingt das Smartphone der neuesten Generation sein? Wer dies nicht braucht, der kann zu einem wesentlich günstigeren Prepaid-Anbieter wechseln. Selbst ein "Vertragshandy" kann meistens nach maximal 2 Jahren entsperrt werden, so dass Du dieses auf einen neuen Anbieter mitnehmen kannst. 10-20 Euro Ersparnis pro Monat sind locker möglich - bei praktisch gleicher Leistung. Achte darauf, dass bei diesen Verträgen eine regelrechte Monetenwanderung einsetzen kann.

Besitzen ist tatsächlich günstiger als mieten: Unsere Spartipps für den Musikgenuss

Zugegeben: Auf den ersten Blick Musikdienste mit mehr Musik als Du jemals hören kannst - für knapp unter 10 Euro im Monat wirklich günstig aus. Es gibt Zugang zu jeder Menge Musik, die Auswahl ist unglaublich. Aber irgendwann werden sich Deine Lieblings-Bands und Sänger herauskristallisieren. Es ist also - ehrlich gesprochen - langfristig günstiger, sich die Alben auf CD oder einem anderen Medium zu kaufen und diese dann ohne weitere Monatsgebühren unbegrenzt zu genießen. Ähnliches gilt, wenn Du in den Online Shops einzelne Songs kaufen und herunterladen kannst. In der langfristigen Rechnung ist kaufen und einmal bezahlen tatsächlich günstiger als mieten.

Sparen zu Hause: "Smarte" Haustechnik ist doofer als man glaubt - und bringt wenig

Bild Frau mit Waschmaschine Eine enegerieeffiziente Waschmaschine zu kaufen, lohnt sich oft mehr, als ein digitaler Stromzähler.

In den letzten Monaten ist der digitale Stromzähler in aller Munde. Die Politik fordert dessen Einführung, im Moment noch ohne Zwang. Bei genauem Hinsehen zeigt sich das Sparpotenzial allerdings als Luftnummer: Das Gerät selbst hat zwar eine Preisobergrenze von 100 Euro. Allerdings gibt es - im Gegensatz zu der in der Öffentlichkeit lancierten Kampagne - praktisch kein Einsparpotenzial. Zu den Beschaffungskosten kommen erhebliche Weiterverarbeitungskosten der einzelnen gespeicherten Stromverbrauchszeitäume und -preise hinzu, so dass pro Monat noch mit einigen Euro Zuschlag für die komplexere Stromrechnung gerechnet werden kann. Und wer sagt, dass der Strom in der Spitzenlastzeit - beispielsweise während eines Fußballweltereignisses - nicht in die Höhe schnellt?

Das Einsparpotenzial ist aber in der Tat gleich Null: Das oft genannte Beispiel, dass der Haushalt die Waschmaschine dann nachts mit günstigem Strom betreiben könne, ist weltfremd. Das OLG Hamm urteilte ähnlich wie andere Gerichte auch: Ein Mieter muss während des Laufens der Waschmaschine diese regelmäßig prüfen. Wer also ein paar Cent Strom sparen möchte, der kann gerne nachts um 02 Uhr aufstehen und die Maschine prüfen.

Wenn nicht und wenn ein Defekt oder Wasserschaden entsteht, dann ist der Schaden um ein Vielfaches höher als die Einsparung. In diesem von der Industrie für "smarte" Stromzähler gerne vorgebrachten Beispiel gibt es ein weiteres Problem: Die Lärmbelastung. Die Nachbarn werden es danken, wenn Stromkosten sparen zu Lärm in der Nacht führt. Der "smarte" Stromzähler ist deshalb eigentlich nur eines: doof.

Fazit

Die Suche nach den Kostenfressern bzw. den Spartipps beginnt deshalb schon beim täglichen Einkauf. Nicht jedes verlockende Sparangebot kommt Dich am Ende günstiger. Wer ein bisschen auf sich und seinen Geldbeutel aufpasst, der kann zum gleichen Preis besser einkaufen. Oder mehr sparen. Überlegen Sie also immer erst zweimal, ob das vermeintlich gute Angebot nicht vielleicht doch eine Sparfalle darstellt.


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