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Pferderatgeber

Die Pflichtteil beim Showreiten - strikte Vorgaben des Reitsports

Alles über Pflichtübungen und Figuren

Die Pflicht ist neben der Kür und dem Technikprogramm einer der drei wesentlichen Bestandteile einer Voltigiervorführung. Von den drei Elementen ist der Pflichtteil derjenige mit den striktesten Vorgaben bezüglich Reihenfolge, Art und Ausführung der zu zeigenden Einzelaufgaben. Dies dient der Vergleichbarkeit der Bewertungen im Wettbewerb. Im Technikprogramm ist weniger stark reglementiert und es sind größere Variationen erlaubt, die Kür kann vom Voltigierer vollständig frei gestaltet werden. Beim Doppelvoltigieren gibt es keinen Pflichtteil.

Begriffsdefinition Pflicht

Der Pflichtteil der Voltigierübung ist genauestens vorgegeben und muss in ebendieser Reihenfolge absolviert werden. Alle Leistungsklassen A, L, M, Junior oder S beginnen mit einem Aufsprung und enthalten zwischen 3 und 6 weitere Elemente. Im Einzelvoltigieren sind dies für die Klasse A Grundsitz, Bank-Fahne und Liegestütz mit Abgang nach außen. Klasse L beinhaltet freien Grundsitz, halbe Mühle und Stützschwung rücklings mit Abgang nach innen. In der Klasse M werden die Übungen Fahne, Mühle, Schere, Stehen und ein anspruchsvoller Abgang mit 1. Teil der Flanke, halbe Mühle und einer Wende nach außen gezeigt. Für die Juniorklasse sind es die Elemente freier Grundsitz, Fahne, Mühle, Schere, Stehen und Wende nach außen. Klasse S fordert im Pflichtteil nach dem Aufsprung einen freien Grundsitz, Fahne und Mühle. Dieser erste Teil wird beim Gruppenvoltigieren durch eine zweite Runde ergänzt, wobei in den Klassen A, L und S weitere Elemente gezeigt werden. Der zweite Block für Klasse A beinhaltet beidseitige Quersitze, Knien, Abhocken nach innen und Landung. Klasse L sieht im zweiten Block Fahne, Stehen, Stützschwung vorlinks und Wende nach innen vor. Im zweiten Block der Klasse S werden Schere, Stehen und Flanke gezeigt.

Gewichtung und Bewertungskriterien des Pflichtteils im Bewertungssystem

Statische Übungen müssen im Pflichtteil über vier Galoppsprünge gehalten werden. Hierbei ist das Ziel, in der jeweiligen Übung ausbalanciert zu verweilen, sodass der Voltigierer die Bewegungsenergie durch Einsatz seiner Muskulatur und geschmeidiges Mitschwingen ausgleicht. Die Pflichtübungen werden mit Einzelnoten bewertet. Die Genauigkeit der Ausführung, das Gleichgewicht des Reiters, seine Sicherheit auf dem Pferderücken, ein möglichst gleichbleibender Bewegungssfluss, sowie Körperspannung und Körperhaltung fließen hier mit ein. Als weiterer Aspekt wird während der gesamten Vorführung, also auch im Pflichtteil, auf Pferd und Longenführer geachtet. Die jeweiligen Beobachtungen durch die Richter, wie gut das Pferd die Anweisungen ausführt und seine Gelassenheit fließen in die Pferdenote mit ein.

Auf- und Absprung

Jede Darbietung beginnt mit einem eleganten Aufsprung. Bei diesem ersten Element gewinnt der Zuschauer einen Ersteindruck über den Voltigierer. Der Aufsprung erfolgt vom Boden, während das Pferd ruhig galoppiert. Beginnend bei der Zirkelmitte läuft der Voltigierer parallel zur radial verlaufenden Longe und dem Tempo des Pferdes jeweils angepasst zum Pferd. Verfolgt man diese Spur am Boden, ergibt sich ein spiralförmiger Verlauf. Mit beiden Händen ergreift er die Haltegriffe des Longiergurtes und passt eine Stemmphase ab, sodass er den Schwung des Pferdes nutzend beidbeinig abspringen kann. Das rechte Bein schwingt hinten herum über die Kruppe des Pferdes, während das linke stabilisierend seitlich am Pferdeleib geführt wird, sodass der Voltigierer schließlich in aufrechter Sitzposition gleich hinter dem Longiergurt zum Sitzen kommt. Die beiden Hände greifen jeweils die Haltegriffe. Für den Absprung gibt es verschiedene Varianten. Allen gemeinsam ist, dass es wiederum eine schwungvolle Ausführung unter Ausnutzung der Bewegungsenergie des Pferdes sein soll. Eingeleitet durch eine Übung wie Stützschwung, Rückwärtssitz oder Wende drückt sich der Voltigierer aktiv ab und landet aufrecht, auf beiden Beinen hüftbreit und mit den Fuß-, Knie- sowie Hüftgelenken leicht abfedernd. Das anschließende Auslaufen folgt der Laufrichtung des Pferdes.

Überblick der Figuren im Pflichtteil

Neben Aufsprung und Abgang beinhaltet der Pflichtteil je nach Leistungsklasse verschiedene Übungen aus dem Katalog der Pflichtübungen, insgesamt 9 an der Zahl. Zu den einfacherer und anfängergeeigneten Figuren des Pflichtteils gehören der freie Grundsitz, Knien, die Fahne und der Quersitz. Anspruchsvollere Figuren sind Stehen, Schere, Mühle, Liegestütz und Flanke.

Einfache Figuren des Pflichtteils

Beim freien Grundsitz zeigt der Voltigierer, dass er harmonisch mit den Bewegungen des Pferdes mitschwingen kann, ohne sich dabei mit den Händen am Longiergurt festzuhalten oder den Pferdeleib mit den Beinen zu umklammern. Im aufrechten Sitz werden die Arme waagerecht zu den Seiten gestreckt und die Beine inklusive der Füße lang herabgestreckt. Das Knien ist eine ähnliche Übung, bei der die Knie, Unterschenkel und der gestreckte Fußrist jeweils seitlich der Wirbelsäule des Pferdes auf dem Longierpad aufliegen. Hierbei soll die Hüfte gestreckt werden, was durch eine Aufrichtung des Oberkörpers bis leicht hinter der Senkrechten ergibt. Aus dem Knien heraus wird die Fahne ausgeführt, bei der jeweils das diagonale Paar aus Arm und Bein in die Waagerechte erhoben wird. Der Quersitz ist eine Vorübung zur Mühle, bei der der Voltigierer vom Grundsitz zum seitlichen Sitz wechselt, sodass beide Beine nach innen zum Longenführer oder nach außen zeigen.

Anspruchsvolle Figuren des Pflichtteils

Erst wenn die einfachen Figuren sicher ausgeführt werden und der Voltigierer ein gutes Körpergefühl und Balance auf dem Pferderücken entwickelt hat, wird mit den anspruchsvolleren Figuren des Pflichtteils begonnen. Beim aufrechten Stehen mit seitlich waagerecht ausgestreckten Armen werden die Bewegungen des Pferdes in Knie, Hüfte und Fußgelenken abgefedert. Bei der Mühle wechselt der Voltigierer vom Grundsitz in den Seitwärtssitz, in den Rückwärtssitz, in den anderen Seitwärtssitz und wieder in den Grundsitz zurück. Der Liegestütz ist eine Fortführung der Fahne, wobei die Fußriste mit geschlossenen Beinen auf der Kruppe des Pferdes zum Liegen kommen und der Körper des Voltigierers eine gerade Linie beschreiben soll. Durch Verlagerung seines Gewichtes kann er die jetzt freischwebenden Beine seitlich bis an den Gurt heranziehen, dann spreizen und in Grundposition zum Sitzen kommen. Die Flanke ist ein Abgang, der im Grundsitz beginnt und unter Ausnutzung der Bewegungsenergie des Pferdes die Abfolge des Liegestütz in umgekehrter Richtung beschreibt, jedoch seitlich ausgeschwungen wird, sodass der Voltigierer innen oder außen des Pferdes landet.

 

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