Wissenswertes rund um das Thema Auto
Was ist beim Abschleppen zu beachten?
Für das Lenken des Pannenautos wird kein Führerschein benötigt.Springt das Auto plötzlich nicht mehr an gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Sie rufen den Abschleppdienst oder Sie schreiten selbst zur Tat. Dabei gelten bestimmte Regeln. Alles rund ums Abschleppen finden Sie daher in diesem Ratgeber.
Abschleppen nur in Notfallsituationen
Die Straßenverkehrsordnung legt vor, dass das Abschleppen nur in echten Notfallsituationen erlaubt ist. Lässt sich das Fahrzeug vor Ort nicht mehr reparieren, liegt solch ein Notfall vor. Im Falle eines Elektronikdefekts oder eines geplatzten Kühlers, dürften Sie das Auto abschleppen – bei einem leeren Tank dagegen nicht. Haben Sie mitten auf der Autobahn eine Panne, darf das Fahrzeug nur bis zur nächsten Ausfahrt abgeschleppt werden. Auffahren auf eine Autobahn ist in solch einem Fall natürlich gar nicht erst erlaubt. Da das Abschleppen nur der Beseitigung eines Notfalls dient, sollten Sie keine weiten Strecken zurücklegen. So wurde vor Gericht eine Entfernung von 45 km als zu weit beurteilt.
Fahrzeugkontrolle vor dem Abschleppen
Vergewissern Sie sich vor der Fahrt, dass es am Wagen keine losen Teile gibt, die während des Abschleppens auf die Straße fallen könnten. Nach einem Unfall ist dies besonders wichtig! Verfügt das Pannenfahrzeug über ein Automatikgetriebe, empfiehlt es sich in der Betriebsanleitung nachzulesen, wie weit das Auto abgeschleppt werden darf. Das Risiko eines Getriebeschadens ist sonst groß. Damit Sie den Wagen abschleppen können benötigen Sie die Abschleppösen. Wo genau diese zu finden sind, steht ebenfalls in der Betriebsanleitung. In manchen Fällen müssen Sie die Abschleppösen zunächst einschrauben. Beim Abschleppen dürfen Sie eine Stange oder Seil benutzen, beides muss mit einem roten Tuch deutlich gekennzeichnet werden. Der Abstand zwischen den beiden Fahrzeugen darf nicht größer als fünf Meter sein. Die erlaubte Zuglast des abschleppenden Autos sollte nicht überschritten werden. Der Zündschlüssel im Pannenfahrzeug muss auf der ersten Stufe im Zündschloss stecken, damit das Lenkradschloss nicht einrastet.
Abschleppseil oder -stange?
Experten raten zur Abschleppstange, da diese für einen konstanten Abstand sorgt und das plötzliche Auffahren des Hintermannes verhindert. Die Bremswirkung bei Pannenfahrzeugen ist oftmals verringert, da die Bremskraftverstärkung beim ausgeschalteten Motor fehlt. Zudem sorgt die Abschleppstange für eine höhere Spurtreue und somit für mehr Kontrolle über den Pannenwagen. Bei Schnee und Eis ist dies besonders wichtig. Mit Preisen ab 30 Euro ist eine Stange jedoch auch deutlich teurer als ein Abschleppseil. Ein Abschleppseil sollte nicht länger als fünf Meter sein und mit einer Fahne gekennzeichnet werden. Befestigen Sie das Seil auf keinen Fall an Karosseriebauteilen, wie der Stoßstange, sondern an den vorgesehenen Abschleppösen. Nur diese versprechen eine sichere Verbindung.
Abschleppen ohne Führerschein
Hinters Steuer des Zugfahrzeugs dürfen nur Personen mit einer gültigen Fahrerlaubnis. Für das Lenken des Pannenautos ist ein Führerschein dagegen nicht unbedingt von Nöten. Die Person muss also nicht zwingend Volljährig sein (es gilt das Mindestalter von 15 Jahren) , eine Einweisung in die Bedienung des Fahrzeugs ist allerdings unerlässlich.
Mit Handzeichen Richtungsänderungen anzeigen
Hinter dem Steuer des Pannenfahrzeugs sollte trotz allem ein geübter Straßenverkehrsteilnehmer sitzen. Fahrer müssen nämlich nicht nur das Auto lenken, sondern Richtungsänderungen per Handzeichen anzeigen. Diese Extraaufgabe ist nötig, da die Warnblinker des Pannenfahrzeugs ununterbrochen eingeschaltet sind. Beim Linksabbiegen ist dies kein Problem, beim Rechtsabbiegen deutet der Fahrer am besten mit der Hand aus dem linken Seitenfenster über das Autodach nach rechts.
Abschleppen ohne Warnblinker?
Sollten bei einer Panne die Warnblinker streiken, ist das Abschleppen tabu. In diesem Fall muss das Auto verladen werden. Abschleppdienste, die mobile Rücklichtleisten einsetzen, bilden hierbei die Ausnahme. Ein in die Heckscheibe gestelltes Warndreieck ist ebenfalls hilfreich, ersetzt jedoch nicht die Warnblinker.
Abschleppen nur bei geringem Fahrtempo
Wer ein Pannenfahrzeug im Schlepptau hat sollte den kürzesten Weg zur nächsten Parkbucht oder Werkstatt wählen. Dabei sollte ein Tempo von 50 km/h nicht überschritten werden.
Vorsicht bei Elektroautos
Elektroautos können nicht gefahrlos abgeschleppt werden, da häufig über eine Achse Energie erzeugt wird. Fließt diese Energie in den Akku, ohne dass an dieser Stelle Strom verbraucht wird, führt dies zur Überhitzung des Stromspeichers. Dieser kann im schlimmsten Fall Feuer fangen.
Krafträder dürfen nicht abgeschleppt werden
Motorradfahrer haben bei einer Panne keine Möglichkeit sich mittels privater Hilfe zur nächsten Werkstatt abschleppen zu lassen. Ihnen bleibt nur die Wahl zwischen dem Schieben ihres Motorrads oder der professionellen Hilfe eines motorradfähigen Abschleppdienstes.
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